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Dreifache Mutter Almuth Schult gibt Comeback als Torhüterin

12. April 2024

Die frühere Nummer eins im deutschen Tor heuert beim Hamburger SV an. Almuth Schult profitiert als erste Spielerin weltweit von einer neuen Regel der FIFA. Diese soll den Wiedereinstieg von Müttern erleichtern.

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Almuth Schult im Trikot der deutschen Nationalmannschaft bei der EM 2022
Almuth Schult im Trikot der deutschen Nationalmannschaft bei der EM 2022Bild: Memmler/Eibner-Pressefoto/picture alliance

Acht Monate nach der Geburt ihres dritten Kindes steht Almuth Schult, die frühere Nummer eins im Tor der DFB-Frauen, vor ihrem Comeback. Zweitligist Hamburger SV teilte mit, die 33-Jährige werde ab sofort das Tor des HSV-Teams hüten. Ihr Vertrag gelte vorerst bis zum Saisonende.  

Almuth Schult ist die erste Spielerin weltweit, bei der eine neue FIFA-Regel greift. Sie soll Fußballerinnen nach dem Mutterschutz den Wiedereinstieg in den Sport erleichtern. Gemäß der Regel dürfen sich die Mütter auch außerhalb der eigentlich dafür vorgeschriebenen festen Zeiträume als Spielerinnen registrieren lassen - "in Abhängigkeit von ihrem vertraglichen Status". Da Schult vertraglich nicht mehr an ihren ehemaligen Verein Angel City FC gebunden ist, kann sie bereits in der laufenden Saison eingesetzt werden. 

Im Sommer 2022 hatte sich Schult nach neun Jahren beim deutschen Topklub VfL Wolfsburg dem Verein in Los Angeles angeschlossen. Allerdings hatte sie nur ein Spiel für die US-Amerikanerinnen bestritten. Zuletzt arbeitete Schult als TV-Expertin für die ARD. Nach der Geburt ihrer Zwillinge im Frühjahr 2020 hatte sie im August 2023 ihr drittes Kind zur Welt gebracht. 

Olympiasiegerin, Europameisterin, Welttorhüterin

"Ich spüre, welche ernsthaften Ambitionen der HSV hat, und freue mich, wieder ein Teil davon zu sein", sagte Schult zu ihrem Engagement bei dem Hamburger Traditionsverein. Damit kehrt die Torhüterin zu ihren sportlichen Wurzeln zurück. Mit 16 Jahren hatte sie beim HSV ihr Bundesliga-Debüt gegeben.

Insgesamt bestritt Schult 66 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft. 2013 wurde sie mit den DFB-Frauen Europameisterin, 2016 Olympiasiegerin. 2014 wurde sie zur "Welttorhüterin des Jahres" gekürt.

Wegen der Geburt der Zwillinge und einiger Verletzungen hatte Schult nach der WM 2019 lange pausieren müssen. Für die Europameisterschaft 2022 wurde Merle Frohms zur neuen Nummer eins im deutschen Tor berufen. Schult wurde zwar ebenfalls nominiert, bei der EM aber nicht eingesetzt. Zum vorerst letzten Mal hatte sie im November 2022 bei DFB-Frauen zwischen den Pfosten gestanden, in der zweiten Halbzeit eines Testspiels gegen die USA. 

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter